Geschichte

Die Geschichte der Komtureibeiz …

Die Komtureibeiz wuchs aus der Initiative zweier Mitglieder des damligen Vereines Komturei Tobel, im Zusammenhang mit dem Kunstfestival „TATORT 2009“. Anfänglich war es ein Kaffee- und Kuchen-Treff im Stiftungsbüro. Mit seiner Grösse und Art bot sich der ehemalige Webereisaal aus der Gefängniszeit an, um darin einen grösseren gastronomischen Treffpunkt ins Leben zu rufen, zumal dort auch schon vorher Veranstaltungen durchgeführt wurden. Die Stiftung stellte den Raum zur Verfügung und so entwickelte sich die Komtureibeiz mit einem außergewöhnlichen kulinarischen und atmosphärischen Angebot. Heute ist die Beiz das Herz und Angelpunkt der Komturei und für viele Menschen ein Bezugspunkt in vielerlei Hinsicht.
Während in der Anfangszeit vor allem die Stiftung und Freunde der Komturei das Programm der Beiz bestimmten, sind es nun immer mehr auch Vermietungen, privat oder öffentlich, die die Komturei bereichern und ihr immer mehr Leben bescheren.

… und jene der Komturei:

Wo heute die Komturei steht, lebten zur Zeit der Kreuzzüge und danach Mitglieder des Johanniterordens. Ihr Besitz war über ganz Europa verstreut und sie waren in verschiedener Weise an den Zwisten um das Heilige Land beteiligt. Die Komturei stand inmitten ihrer hiesigen Ländereien. Was sie erwirtschaftete ging an den Orden, der damit seine Aktivitäten finanzierte. Nachdem Napoleon den Orden in Malta aufgelöst hatte (sie hiessen nun im Volksmund Malteser-Ritter), fiel die Komturei an den eben erst gegründeten Kanton Thurgau. Dieser richtete in der Komturei das erste Staatsgefängnis des Kantons ein – damals ein Prestigejuwel. Nach 1970 wurde das Gefängnis aufgehoben. Keines der Folgeprojekte hob ab. Eine Stiftung übernahm die Liegenschaften im Jahre 2006. Nach einem etwas „harzigen“ Anfang versucht sie nun, in kleinen Schritten die Komturei in die Zukunft zu bringen. Dabei möchte sie möglichst viel des Charakters erhalten und nicht zum kommerziellen Eldorado werden. Ein Seiltanz.
Wer genau hinschaut, erkennt in der Komturei eine zwar ländliche, aber recht noble Grundarchitektur. Das Haupthaus und die beiden Flügel, von denen nur noch einer steht, wurden vom Barockarchitekten Johann Caspar Bagnato für die Johanniter erbaut. Andere seiner Werke waren Schloss Mainau und das Rathaus in Bischofszell, neben vielen weiteren Gebäuden in ganz Europa.
Der Turm der Dorfkirche, gleich über der Komturei, ist der ausgebaute Wehrturm der vorherigen, mittelalterlichen Komturei-Anlage.